Derzeit laufen die Planungen für die EBW 2025. Was bleibt und was wird sich ändern?
„Als Organisatoren von Messen und Events mit jahrelanger Erfahrung, sehen wir natürlich, dass sich das traditionelle Modell von Messen in den vergangenen Jahren erheblich weiterentwickelt hat. Der Schwerpunkt liegt auf der Schaffung erlebnisorientierter Order-Events, die den Besuchern einen einzigartigen Mehrwert bieten. In der Brautmodebranche zeigt sich dieser Wandel darin, wie Aussteller und Designer bestimmte Technologien nutzen, um ihre neuesten Kollektionen zu präsentieren, wie sie mit Kunden in Kontakt treten und dabei außergewöhnliche Erlebnisse schaffen, die über die Grenzen eines typischen Standes bzw. einer Messe hinausgehen. Für uns als Organisatoren der European Bridal Week ist es wichtig, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten. Es ist für uns unerlässlich, aktiv auf das Feedback und die Erkenntnisse von Ausstellern und Besuchern zu hören. Indem wir das auf unsere To-Do-Liste setzen, sind wir am Puls der Zeit.
Welche Schwerpunkte setzen Sie?
„Als nun mehr größte Messe in Europa werden wir auch im kommenden Jahr ein wirkungsvolles und serviceorientiertes Messeerlebnis bieten. Dabei setzen wir nicht auf Quantität, sondern auf Qualität. Wir wissen: Mehr Quadratmeter und mehr Masse tun einer Messe auf lange Sicht nicht gut. Wir wollen den Handel stärken und legen dabei den Fokus auf jene Punkte, die für den Markt wichtig sind.“
Wie schätzen Sie die wirtschaftliche Situation des Fachhandels ein?
„Die Globalisierung hat den Unternehmen neue Märkte und Möglichkeiten eröffnet, ihre Reichweite über die nationalen Grenzen hinaus auszudehnen. Die EBW als Handelsmesse ist eine wichtige Plattform für Unternehmen, um neue Märkte zu erschließen, internationale Partnerschaften zu schmieden und grenzüberschreitende Kooperationen zu schaffen. Aber in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und branchenweiter Herausforderungen sehen wir auch, dass das Miteinander in unserer Branche sowie eine positive Sichtweise immer wichtiger werden.“
Wie könnte dieses Miteinander aussehen?
„Durch einen zielorientierten Zusammenhalt innerhalb der Industrie können Unternehmen ihre gemeinsamen Potenziale nutzen, um Aspekte wie das veränderte Verbraucherverhalten im Modesektor anzugehen. Durch strategische Partnerschaften und Allianzen können Unternehmen Herausforderungen besser meistern und die sich bietenden Chancen flexibel nutzen. Während das Verfolgen individueller Ziele für den Geschäftserfolg unerlässlich ist, erfordert die Schaffung eines zukünftigen gesamtheitlichen Erfolgs für uns alle innerhalb der Industrie ein Shifting hin zu einer kooperativeren Denkweise. Auch hier wollen wir als Organisatoren der EBW die Industrie fördern und fordern, um die DACH- und BeNeLux-Märkte von innen heraus zu stärken.“
Welche Schwerpunkte setzen Sie, um neue Besuchergruppen anzusprechen?
„Als Messeveranstalter ist es unsere Aufgabe, den Markt als Ganzes zu unterstützen und eine Plattform zu schaffen, die genau das bietet, was der Markt verlangt. Bereits während der diesjährigen European Bridal Week haben wir daher mit Blick auf unsere Besucher Märkte angesprochen, die für die European Bridal Week sprichwörtlich ‚Neuland‘ waren, jedoch für Aussteller durchaus starkes Potenzial aufzeigen. Diese Strategie werden wir auch für die kommende European Bridal Week realisieren.“
Warum ist die Gewinnung neuer Besuchergruppen so wichtig?
„Die Gewinnung neuer Besuchergruppen aus verschiedenen Ländern spielt eine entscheidende Rolle bei der Stärkung des Marktes. Besucher aus verschiedenen Regionen bringen auch andere Erkenntnisse, Praktiken und Ansätze mit, die Innovationen anregen können. Wir konnten bereits in diesem Jahr sehen, dass diese Vielfalt auch zu einer gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit bei Ausstellern und Besuchern führen kann.“
Worauf liegt der Schwerpunkt?
„Obwohl eine Steigerung der Besucherzahlen immer ein Ziel sein muss, sollte der Schwerpunkt auf der Qualität der Besucher liegen. Hier entwickeln wir das Konzept der spezifischen Akquise neuer Besuchergruppen weiter. Das verschafft uns einen Vorsprung gegenüber anderen Handelsmessen.“
Welche Marketingmaßnahmen laufen, um die Kernzielgruppe der Messe einzuladen?
„Diese Branche ist ein ‚People Business‘. BesucherInnen möchten das Produkt, das sie kaufen, nicht nur sehen, sondern auch fühlen. Ob es sich um ein Brautkleid, ein Abendkleid, einen Anzug, Dessous für die zukünftige Braut, Schuhe oder Accessoires handelt – es ist eine andere Erfahrung, die Produkte zu ordern, die man selbst in Händen hält und die man, im Vergleich zu einem Online-Kaufevent, auf der EBW entdecken, berühren und fühlen kann. Dabei ist der persönliche Austausch zwischen Herstellern und Einzelhändlern ausschlaggebend. Als Organisatoren wissen wir, dass der persönliche Kontakt der Schlüssel ist. Da wir uns in einem Nischenmarkt bewegen, hat es für uns Priorität, die EBW auf die individuellen Bedürfnisse der Aussteller und Besucher zuzuschneiden: Von gezielten Online- und Offline-Kampagnen bis hin zu maßgeschneiderten Ausstellungs- und Besucherbereichen ist und bleibt der persönliche Kontakt entscheidend und eine gezielte Ansprache der entsprechenden Zielgruppen ausschlaggebend. Ein offener Dialog mit Partnern, Ausstellern und Besuchern fördert nicht nur stärkere Beziehungen, sondern bietet auch wertvolle Hinweise zur Verfeinerung von Strategien sowie zur Optimierung des gesamten Messeerlebnisses.“
Wie schätzen Sie die Besucherzahlen und die Hallensituation für 2025 ein?
„Die Teilnahme an Messen ist aus mehreren Gründen ein wichtiger Bestandteil der Geschäftsstrategie – für Aussteller, aber sicherlich auch für den Einzelhandel. Wir sehen die Notwendigkeit, Networking-Möglichkeiten für alle Mitglieder unserer Branche zu schaffen: Die EBW bietet eine einzigartige Plattform für Unternehmen, um mit potenziellen Kunden, Partnern und Branchen-Influencern in Kontakt zu treten. Persönliche Interaktionen fördern Vertrauen, stärken Partnerschaften und ebnen den Weg für zukünftige Kooperationen und Geschäftsmöglichkeiten. Wir alle brauchen einander, um zu wachsen. Die Leidenschaft für unsere Branche ist das, was uns alle zusammenstehen lässt.“