Olaf van den Brink spricht exklusiv mit Sposa Facts über den Launch der Marke Azuree Bridal, seine Pläne für die Zukunft und wie er das Geschäft an seinen Sohn Thomas in den nächsten Jahren übergeben will.
Hochzeitsmode 3. Generation
„Ich habe von meinem Vater und meiner Mutter so viel gelernt, als ich mit 28 Jahren ins Brautmodengeschäft eingestiegen bin. Jetzt freue ich mich, meinem Sohn Thomas (26) alles beizubringen. Dann machen wir in der dritten Generation Hochzeitsmode“, berichtet Olaf van den Brink begeistert.
Der niederländische Hochzeitsmoden-Spezialist, der die Marke Ladybird aufgebaut, die Fachmessen Modatex und Interbride mitgestaltet hat und später bei Pronovias den Hub im niederländischen Huizen geleitet hat, ist wieder in der Branche aktiv. „Ich wusste immer, dass ich in die Branche zurückkommen würde. Mein Herz schlägt für Brautkleider.“
Nach zwei Jahren Auszeit geben Sie mit Azuree Bridal ein Branchen-Comeback. Was bringt Sie zurück?
„Ich habe mich intensiv weitergebildet und ein Zertifikat für Aufsichtsrats-Tätigkeiten erworben. Aber diese Aufgaben war dann doch etwas zu theoretisch für mich. Ich baue lieber etwas auf – so wie Azuree! Aber ich habe mir auch Zeit für mich genommen, habe sechs Monate lang die Welt bereist. Jetzt bin ich startklar!“

Woher kommt eigentlich der Markenname Azuree Bridal?
„Ich wollte unbedingt einen französisch klingenden Namen – meine Schwester Ingrid hat immer vom Azurblau des Mittelmeers geschwärmt, hat viel in St. Tropez fotografiert. Im Logo tragen wir einen Schmetterling – das passt perfekt zu uns!“
Was sind die USPs von Azuree?
„Wir werden uns auf eine perfekte Passform konzentrieren, auf Kleider, zu denen eine Braut schnell ja sagen kann. Uns ist wichtig, dass wir Kleider liefern, die einfach zu verkaufen sind und für die die Entscheidung schnell und eindeutig getroffen werden kann. Wir bieten unter dem Markennamen Azuree Bridal auch curvy Modelle an – übrigens ohne Aufschlag für große Größen. Unser Large Size Collection ist auf jeden Fall stark. Außerdem werden wir uns auf unseren Service konzentrieren – beim B2B-Shop, Telefonservice und natürlich mit einem großzügig aufgebauten Lager und einer guten Lieferzeit. Wir werden auf jeden Fall dafür sorgen, dass all die Kleider, die wir bei unserem Medienpartner Brautmedia in den diversesten B2B- und B2C-Medienplattformen präsentieren, auf Lager bevorraten.“

Wann wird die Kollektion dem Fachhandel vorgestellt?
„Die 120 Modelle der Kollektion Azuree 2026 werden wir ab Februar vorstellen. Wir werden im Januar nochmals shooten und langsam unsere Marke aufbauen. Der Plan ist, schon im Mai/Juni/Juli die ersten Kleider auszuliefern. Auf jeden Fall werden wir uns auf der European Bridal Week in Essen präsentieren – mit einem schönen, gemütlichen Stand an der Champagner Lounge. Dort stehen wir unter vielen befreundeten Herstellern und hoffen, viele Kunden begrüßen zu dürfen!“
Planen Sie auch einen hauseigenen Event in den Niederlanden?
„Ja, das machen wir und darauf freuen wir uns. In Huizen am Ijsselmeer werden wir für etwa drei Wochen die Türen öffnen und in einem Pop-up-Showroom alle Kleider präsentieren. Wir laden unsere Kunden ins Hotel ein, veranstalten Essen und tragen ein bisschen zum Communitybuilding bei. Ich denke, das fehlt derzeit im Markt. Darin waren wir immer stark: Im Service und auch im freundschaftlichen Umgang mit unseren Kunden.“
Was sind die schönsten Looks für die Kollektion 2026?
„Unsere Zielgruppe sind Bräute, die ihre romantische Seite umarmen möchten und gleichzeitig stark und authentisch im Leben stehen. Sie suchen nicht nach oberflächlichen Trends, sondern nach Designs, die modisch sind und gleichzeitig ihren persönlichen Stil und ihre Werte widerspiegeln. Azuree ist wie eine beste Freundin, die hilft, die eigenen Stärken zum Vorschein zu bringen!“
Wie ist das Pricing aufgebaut?
„Wir werden auf jeden Fall sehr kommerzielle Kleider bieten, die dem Handel eine gute Kalkulation ermöglichen. Das war schon immer mein Fokus und diesen behalte ich auch für Azuree bei. Wir möchten, dass unsere Kunden gesund wachsen können, dass sie mit unseren Kleidern gut verdienen können. Wir werden dem Handel Exklusivität anbieten und langsam mit ihnen wachsen. Zunächst werden wir uns auf Nordeuropa konzentrieren, also vor allem auf Deutschland, Österreich, die Schweiz, die Niederlande und Belgien.“
Worauf haben Sie beim ersten Fotoshooting besonderen Wert gelegt?
„Neben wunderschöner Produktfotografie haben wir viel Wert auf Inhalte gelegt, die ein Gefühl und ein Erlebnis vermitteln. Wir möchten, dass unsere Social Media- Inhalte die Magie eines Prozesses widerspiegeln – von der ersten Inspiration bis zum Moment, in dem die Braut sich als die schönste Version ihrer selbst fühlt. Es geht uns darum, ein ganzheitliches Erlebnis zu schaffen, mit dem sich die Bräute identifizieren können.“
Haben Sie einen Tipp für eine möglichst gute Kalkulation?
„Ich denke, Brautmodenfachgeschäfte sollten den Preiskampf nach unten nicht mitgehen. Man kann der Endverbraucherin durchaus kommunizieren, dass Brautkleider in mehreren Preissegmenten verkauft werden. Und dass man als Braut im Fachhandel in den besten Händen ist. Für Auswahl, Beratung und Service sollte man einen vernünftigen Preis fordern. Kleider unter 1.000 € anzubieten, entspricht meines Erachtens nicht der Wertschätzung, die dem Hochzeitsmodenfachhandel gebührt.“
Firmensitz von Azuree ist das niederländische Naarden. Gibt’s dort einen Showroom?
„In Naarden haben wir eine kleine Büroeinheit und einen Showroom. Wir planen aber schon für Mitte Mai unseren Umzug nach Huizen. Dort werden wir in ein neues Gebäude einziehen und in ein bis zwei Jahren ziehen wir dann in unser ehemaliges Gebäude. Dort haben wir dann ein großes Lager mit einem großzügigen Showroom.“
Welches Team steht hinter Azuree?
„Viele Kunden kennen Marlies Wynolts, sie übernimmt das Marketing. Außerdem haben wir einen Website-Spezialisten und einen für Social Media eingestellt. Natürlich bin ich sehr froh, meinen Sohn Thomas im Team begrüßen zu dürfen. Er hat eine Verkaufs-Fachschule besucht und wird zunächst im Marketing, später dann auch im Vertrieb und Verkauf eingesetzt. Wir werden das langsam angehen. Auch mein Vater hat damals vier Jahre gebraucht, um mir alle Prozesse beizubringen. Der Plan ist auf jeden Fall, ihn erst mal ein paar Jahre intensiv zu begleiten.“
Gibt es weitere bekannte Gesichter?
„Ja! Die Design- und Styling-Abteilungen sind wieder dabei, und auch meine Schwester berät uns weiterhin hinter den Kulissen, jedoch ohne aktive Rolle. Zudem kann ich schon verraten, dass unser Kundenservice möglicherweise wieder mit vertrauten Gesichtern besetzt wird. Ziel ist es, dass sie unsere jungen MitarbeiterInnen ausbilden und uns bei unseren ersten Messen unterstützen.“
Gibt es etwas, was Sie von Ihrem Sohn lernen können?
„Auf jeden Fall. Die Gen Z möchte eine gute Work-Life-Balance – was soll daran falsch sein? Ich denke, ein bisschen Spaß sollte jeder bei seiner Arbeit haben, oder?“
Und steigen deine anderen Kinder auch ins Unternehmen ein?
„Das steht noch in den Sternen. Thomas ist unser Älteste, aber die jüngeren Kinder könnten in Zukunft ebenfalls im Unternehmen mitarbeiten. Wir setzen stark auf Qualität und Service, das ist unsere oberste Priorität, und wir möchten unsere Marke zur führenden Adresse für Brautmode in unserer Region aufbauen.“