DIE UNABHÄNGIGE FACHZEITSCHRIFT FÜR HOCHZEITSMODE

Chiara de Vlieger, MRFG: Nachhaltige Stoffe sind begrenzt

Wir bei MRFG halten es für höchste Zeit, Verantwortung zu übernehmen. Nicht nur weil die Generation Z dies verlangt, sondern weil es uns am Herzen liegt. Es liegt in unserer Verantwortung, zu einer bewussteren Gesellschaft beizutragen. Wir haben diese Verantwortung ernst genommen und unsere derzeitigen Prozesse nachhaltiger gestaltet.

Keine Überbestände

Wir produzieren ausschließlich auf Bestellung, haben wir keine Überbestände und unser Produktionsabfall ist minimal. Wir haben nach nachhaltigen Stoffen gesucht, die aus recycelten Garnen bestehen und zu feinstem Chiffon verarbeitet werden oder solche, die nur geringe Ressourcen verbrauchen, wie zum Beispiel Bambus-Fasern. Das Angebot ist allerdings begrenzt, besonders für Spitzen. Baumwolle ist eigentlich keine Alternative, da der Anbau sehr viele natürliche Ressourcen verbraucht.

Zweiteiler zum Nachtragen

Für die 2022er Kollektionen bieten wir vermehrt Zweiteiler an, die frei kombiniert werden können. So können die Teile nach der Hochzeit zu einer Jeans oder einem lässigen Pullover weitergetragen werden. Unsere 2022-er Civil-Kollektion zum Beispiel besteht auch aus Stoffen und Materialien, die wir schon länger auf Lager hatten. Statt Rollen von Stoffen wegzuwerfen, haben wir eine kreative und coole Standesamt-Kollektion auf den Markt gebracht.

Corporate Social Responsibility

Nachhaltig zu produzieren ist ein kontinuierlicher Prozess und wir lernen jeden Tag dazu. Wenn man Corporate Social Responsibility will, muss man alle Ebenen des Unternehmens angehen, und das kann man nicht allein. Man muss alle Partner einbeziehen – vom Stoffhersteller über den Transport bis zu unseren Kunden. Unternehmensverantwortung muss mehr als ein Verkaufstrick sein. Die neue Generation von Bräuten lebt und kauft wesentlich bewusster und wenn man als Unternehmen überleben will, muss man da mitgehen.

Transparenz ist entscheidend

Ich denke, dass die neue Braut genau wissen will woher ihr Kleid stammt. Es ist ihr auch wichtig, dass das Kleid so individuell und besonders ist wie sie selbst. Ich behaupte sogar, dass die Gen Z Braut deutlich mehr Ansprüche an das Kleid und den Brautmodenhändler stellt. Wir kommunizieren genau, woher die Kleider kommen, wo sie hergestellt und welche Materialien verwendet werden. Auf unseren sozialen Kanälen stellen wir sogar vor, wer die Kleider näht. Mehr Transparenz geht nicht.

Nachbestellungen im Fokus

Früher wurden große Stückzahlen geschrieben und ein großes Lager gebildet, sodass die Kleider von der Stange abverkauft wurden. Wir arbeiten heute viel mehr mit Nachbestellungen. Die Zusammenarbeit mit dem Handel wird dadurch gestärkt, außerdem bedeutet es für die Händler eine Reduzierung des Risikos, da er keine großen Stückzahlen abnehmen muss, sondern testen kann, welche Kleider bei den Bräuten gut ankommen. Für den Hersteller bedeutet das natürlich, eine effektive Produktionsplanung zu bieten.

Die Hauptbestellung vor Saison wird darum umso wichtiger. Händler müssen genug einkaufen, um eine gute Auswahl bieten zu können, sollten sichere und risikofreie, kommerzielle Kleider einkaufen, aber auch Teile, die die Bräute in die Geschäfte ziehen!

www.mrfg.be

Chiara de Vlieger über das begrenzte Angebot an nachhaltigen Stoffen.

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